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Welche Unterlagen enthält eine vollständige Bewerbung?

Veröffentlicht am 12.05.2022 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Ein Personaler oder potenzieller Arbeitgeber braucht noch nicht einmal eine Minute, um zu entscheiden, welche Bewerbungen weiter verfolgt und welche auf den Stapel "Absagen" gelegt werden. Tatsächlich gibt es Bewerber, die bereits an unvollständigen Bewerbungsunterlagen scheitern. Welche Dokumente zwingend in ein Bewerbungsdossier gehören, und welche Unterlagen nach Ermessen oder auf Verlangen beigefügt werden - das und mehr erfahren Sie hier.
 
Wie stelle ich Bewerbungsunterlagen zusammen?

Es gibt Unterlagen die zwingend in ein Bewerbungsdossier gehören, nämlich diese:
  • Bewerbungsschreiben beziehungsweise Begleitbrief
  • Tabellarischer Lebenslauf beziehungsweise Curriculum Vitae (CV)
  • Ausbildungsnachweise und Arbeitszeugnisse
  • Referenzen

Darüber hinaus gibt es weitere Nachweise, die Sie nach eigenem Ermessen zum Bewerbungsdossier hinzufügen können. Pflicht sind diese Unterlagen, sofern Sie zur Abgabe im Stellenangebot oder im Rahmen des Bewerbungsverfahrens aufgefordert werden:
  • Schul- und Ausbildungszeugnisse einschliesslich der Abschlussnoten
  • Nachweise über Fort- und Weiterbildungen sowie sonstige Qualifikationen
  • Beförderungsschreiben

Abhängig von der Art der Beschäftigung und dem Verantwortungsbereich kann der potenzielle Arbeitgeber weitere Nachweise verlangen, zum Beispiel diese:
  • Leumundszeugnis, das Sie bei der Gemeindeverwaltung Ihres Wohnortes erhalten
  • Auszug aus dem Zentralstrafregister, den Sie bei der Kantonspolizei anfordern können
  • Handschriftenprobe, für die Sie ein unliniertes DIN A 4 Blatt verwenden, das Sie mit Ihrer Unterschrift versehen

Sofern Sie die Bewerbungsunterlagen per Post verschicken, sollten Sie grundsätzlich Kopien von Schul-, Studien- und Arbeitszeugnissen übermitteln. Bei einer elektronischen Bewerbung transformieren Sie aus Gründen der Dokumentensicherheit sämtliche Unterlagen in pdf-Dateien, die Sie zu einer pdf-Datei zusammenführen.
 
Bewerbungsunterlagen: Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Nachweise und Referenzen

Der Nutzen und das Ziel von Bewerbungsunterlagen besteht darin, den Personaler oder Arbeitgeber möglichst umfassend, wahrheitsgetreu, sorgfältig und zuverlässig über den Ausbildungsweg, den beruflichen Werdegang sowie die Kompetenzen und Fähigkeiten zu informieren. Aus den Bewerbungsunterlagen soll auch hervorgehen, warum Sie sich gerade bei diesem Unternehmen und für diese Stelle beworben haben.
  1. Das Bewerbungsschreiben steht im Zentrum der Bewerbungsunterlagen und ist sozusagen Ihre persönliche Visitenkarte, die massgeblich über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch entscheidet. Darin nennen Sie den Grund für Ihre Bewerbung und erklären, warum Ihre Ausbildung, Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu dieser Stelle und zu diesem Unternehmen passen.
     
  2. Lebenslauf: Der Lebenslauf ermöglicht es dem Arbeitgeber, sich ein authentisches und realistisches Gesamtbild über den jeweiligen Bewerber zu verschaffen. Insoweit gibt er Auskunft über Ihre persönlichen Daten, Ihre Ausbildung, berufliche Stationen sowie besondere Kenntnisse, zum Beispiel Sprachkenntnisse und EDV-Kenntnisse.
     
  3. Nachweise: Zu den Nachweisen gehören Ausbildungsnachweise sowie Arbeitszeugnisse, wobei Schulzeugnisse lediglich für Berufseinsteiger relevant sind. Darüber hinausgehende Nachweise reichen Sie nur ein, wenn diese einen direkten Bezug zu der ausgeschriebenen Stelle aufweisen. Beispiele sind ein Sprachdiplom, wenn Fremdsprachenkenntnisse verlangt werden, oder spezielle IT-Kenntnisse, die für diesen Job notwendig sind.
     
  4. Referenzen: Als Referenzgeber eignen sich Personen, deren Aussagen Gewicht haben. Ausserdem müssen diese in der Lage sein, Auskunft über Ihre Arbeitsweise und Ihr Know-how zu geben, wofür Sie vorab die Erlaubnis einholen sollten.

Bewerbungserfolge: Hauptgründe für Absagen

Es gibt bestimmte formale und inhaltliche Gründe, die Absagen nach sich ziehen und die Sie deshalb kennen sollten. Dazu gehören beispielsweise diese:
  • Das Motivationsschreiben ist zu langatmig formuliert. Dadurch verliert es an Übersichtlichkeit und Spannung, sodass der Leser kein Interesse mehr hat, sich mit dem Bewerbungsdossier zu beschäftigen.
     
  • Der Lebenslauf ist so unübersichtlich gestaltet, dass es schwerfällt, den roten Faden zu finden. Wer sich überdies in Worthülsen verstrickt, um den Lebenslauf anzureichern, hat schlechte Karten. Ein Personaler oder Unternehmer muss davon ausgehen, dass sich diese ausschweifende Kommunikation und wenig fokussierte Arbeitsweise im Berufsleben negativ auswirken.
     
  • Bewerbungsunterlagen sind manchmal zu kreativ, was als optisch ungenügend gewertet werden kann. Auch in diesem Fall fällt es dem Leser schwer, sich zurechtzufinden.
     
  • Dem Bewerber gelingt es nicht, seine Kompetenz und berufliche Erfahrung authentisch zu übermitteln und sich durch ein Alleinstellungsmerkmal von anderen Bewerbern abzuheben, sodass er frühzeitig aus dem Wettbewerb ausscheidet.

Viele Bewerber schaffen es nicht, das Bewerbungsdossier auf den jeweiligen Arbeitgeber abzustimmen. Stattdessen werden allgemein gehaltene Bewerbungsunterlagen verschickt, bei denen der Bezug zum Arbeitgeber und zur ausgeschriebenen Stelle fehlt. Dabei handelt es sich um den Grund beziehungsweise die Motivation für die Bewerbung, die Sie zwingend im Bewerbungsschreiben nennen sollten.