Was zeichnet einen attraktiven Arbeitgeber aus?
Veröffentlicht am 05.12.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Heutzutage ist es nicht ungewöhnlich, im Laufe des Berufslebens mehrere Male den Job zu wechseln. Dadurch sind auch die Ansprüche an die Arbeitgeber in der Schweiz gestiegen.
Die Höhe des Gehalts ist nicht unbedingt entscheidend
Eine angemessene Vergütung, eine gute Work-Life-Balance und die Sicherheit des Arbeitsplatzes sind für viele Menschen von grosser Bedeutung. Dabei ist jedoch die Höhe des Gehalts weniger wichtig als es viele Personalverantwortliche vermuten. Hingegen muss die Motivationslage der Bewerbenden und Mitarbeitenden differenziert betrachtet werden. Beispielsweise unterscheidet sich je nach Altersgruppe die Bedeutung der Entgelthöhe. Für ältere Mitarbeitende ist die Sicherheit des Arbeitsplatzes bei der Aufnahme einer neuen Tätigkeit beziehungsweise bei der Frage des Verbleibs beim bisherigen Arbeitgeber von grosser Bedeutung.
Darüber hinaus spielen für Menschen mit Berufserfahrung das Thema Betriebsrente und Altersvorsorge in die Überlegungen hinein, ob sich ein Arbeitsplatzwechsel wirklich lohnt. Für jüngere Menschen hingegen ist der Faktor Selbstverwirklichung und Flexibilität von grösserer Bedeutung. Zukunftsorientierte Unternehmen sollten auf eine sinnvolle Kombination attraktiver Arbeitgeberleistungen achten, um im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Eine zielgruppengerechte Ansprache macht den Unterschied
Die zielgruppengerechte Ansprache von potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern ist etwas, das über den Erfolg oder Misserfolg einer Recruitingkampagne entscheiden kann. Für Berufseinsteiger sind befristete Verträge meist kein Ausschlusskriterium, da sie in dieser Lebensphase im Vergleich zu älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern häufig eine grosse Flexibilität aufweisen und vor allem auf Aspekte wie Kommunikation, Mitbestimmung und kooperatives Arbeiten achten. Im Laufe des Lebens verschieben sich jedoch häufig die Prioritäten.
Doch nicht nur das Alter von Jobsuchenden sollte berücksichtigt werden, sondern auch die Branche und Berufsgruppe. Auf der Ebene der Geschäftsführung und der Vorstände wird vor allem auf die Unternehmenskultur und Karrieremöglichkeiten geachtet, während Angestellte (vor allem in technischen Berufen) auf die Sicherheit des Arbeitsplatzes, die Vergütung und die Work-Life-Balance achten. So ist es nicht überraschend, dass sich der Trend zunehmend zu individuellen Vereinbarungen verschiebt.
Eine attraktive Arbeitsumgebung bindet Mitarbeitende an das Unternehmen
Bei dem Thema Arbeitgeberattraktivität geht es jedoch nicht nur um die Gewinnung neuer Arbeitskräfte, sondern auch darum, langjährige Beschäftigte an das Unternehmen zu binden und somit von deren Expertise und Erfahrung zu profitieren. Wer sich als Betrieb nur darauf konzentriert, neue Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer anzuziehen, verliert unter Umständen den wertvollen Erfahrungsschatz der Beschäftigten, die schon viele Jahre im Unternehmen tätig sind.
Es geht also auch um die Frage: Wie bleibt ein Arbeitsumfeld langfristig attraktiv? Ein wertschätzendes Arbeiten ist insbesondere Menschen wichtig, die schon viele Jahre in einem Betrieb arbeiten. Neben dem Aspekt der Arbeitsplatzsicherheit sollten Personalverantwortliche also verstärkt auf Faktoren wie Wertschätzung und eine gesunde Unternehmenskultur grossen Wert legen, um leistungsfähige und motivierte Beschäftigte nicht zu verlieren.