Konflikte am Arbeitsplatz - wie lösen?
Veröffentlicht am 26.12.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Überall dort, wo Menschen aufeinander treffen, können Konflikte auftreten. Das gilt auch für den Arbeitsplatz. Welche Wirkung und Folgen diese Auseinandersetzungen haben können, hängt davon ab, wie Vorgesetzte und die Betroffenen selbst damit umgehen. Hier bewähren sich Kenntnisse im Konfliktmanagement, die helfen, Konflikte anzugehen und konstruktiv beizulegen.
Die Wirkung und Folgen von Konflikten am Arbeitsplatz
Konflikte am Arbeitsplatz können, je nach Dauer und Intensität, bei den an der Auseinandersetzung Beteiligten und bei den Kollegen zu einer angespannten Atmosphäre im Arbeitsalltag führen. Schnell kann aus einer sachlichen und engagierten Diskussion um inhaltliche berufliche Fragen eine persönliche Auseinandersetzung werden, die die Fronten verhärtet. Je länger ein Konflikt andauert und je mehr sich die Streitparteien auf persönlicher Ebene attackieren, umso schwieriger wird es, den Konflikt zu lösen.
Andererseits kann ein Streit zu einem reinigenden Gewitter werden, in dem lange Angestautes ausgesprochen und Spannungen abgebaut werden. Insoweit sind Konflikte am Arbeitsplatz immer eine Gratwanderung zwischen reinigender Wirkung und der Vergiftung des Arbeitsklimas. Eine toxische Arbeitsatmosphäre kann sich negativ auf das Befinden der Mitarbeiter in einem Team oder einer Abteilung, auf das Betriebsklima insgesamt, auf die Arbeitsweise, die Motivation, die Produktivität der Mitarbeiter und schlimmstenfalls auf die Umsatzzahlen auswirken.
Welche Konflikte können am Arbeitsplatz auftreten?
Im beruflichen Alltag kann es zu unterschiedlichen Arten von Konflikten kommen, hier einige Beispiele:
1. Ein durch ein Missverständnis entstandener Konflikt: Oftmals reichen ein abweichender Tonfall, eine zweideutige Geste, eine bestimmte Körperhaltung oder eine ungeschickte Wortwahl aus, um ein Missverständnis heraufzubeschwören. Der eigentliche Gesprächsgegenstand verliert schnell an Bedeutung. Stattdessen wird dieser Konflikt auf der persönlichen Ebene ausgetragen und kann deshalb umso verletzender sein.
2. Streit um konkrete Sachfragen: Ein rein sachlicher Konflikt ist bedingt durch unterschiedliche Meinungen zu sachlichen Fragen. Inhalt sind beispielsweise unternehmerische Zielsetzungen sowie die Sinnhaftigkeit oder das Wie der Umsetzung eines Projektes. Signifikant für den Sachstreit ist, dass die einzelnen Diskussionsbeiträge auf Fakten und Argumenten basieren.
3. Rollenkonflikte: Sie können entstehen, wenn beispielsweise der Kompetenzbereich nicht eindeutig
Tipps zur Vermeidung und Lösung von Konflikten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Methoden im Konfliktmanagement, die eines gemeinsam haben: Gespräche zwischen und mit den am Konflikt beteiligten Personen. Ein Beispiel ist das KULT-Modell, das im Prozess der Konfliktbewältigung vier grundlegende Phasen durchläuft, nämlich K für Klärung, U für Ursache, L für Lösung und T für Transfer.
- Klärung: In einem ersten Schritt wird die Konfliktsituation analysiert, wobei die Positionen der Konfliktparteien detailliert betrachtet werden.
- Ursache: In Gesprächen und durch eine sorgfältige Recherche wird der eigentliche Konflikt ermittelt, der dem Streit zugrunde und der meistens tiefer liegt.
- Lösung: Anschliessend sammeln und erarbeiten die Konfliktparteien mögliche Lösungen, deren Umsetzung geprüft wird.
- Transfer: Nachdem eine Entscheidung bezüglich der Lösung getroffen wurde, wird der Lösungsprozess in Schritte gegliedert. Erst wenn diese vollständig umgesetzt wurden, gilt der Konflikt als gelöst.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass eine offene und wertschätzende Unternehmenskultur das beste Mittel zur Konfliktprävention ist. Das bedeutet, dass sich Mitarbeiter einbringen und ihre Meinung ohne spätere Sanktionsmassnahmen frei äussern dürfen. Gleichzeitig werden Führungskräfte dazu angeleitet, eine offene und respektvolle Gesprächskultur mit ihren Mitarbeitern zu pflegen.